Gerichtsgutachten

Was ist ein Gerichtsgutachten?

Ein Gerichtsgutachten wird im Rahmen eines Zivilprozesses durch ein Gericht in Auftrag gegeben. Ziel ist die unabhängige Klärung technischer Sachverhalte auf Basis der allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Gerichtsgutachten dienen häufig zur:

✅ Überprüfung von behaupteten Mängeln an Bauwerken oder handwerklichen Leistungen

✅ Bewertung der Ausführung im Hinblick auf den vertraglich geschuldeten Sollzustand

✅ Ermittlung von Schadensursachen und deren Auswirkungen

Gerichtsgutachten: Baustelle mit Sachverständigen zur Beweissicherung

Ablauf eines Gerichtsgutachtens

🔵 Beweisbeschluss des Gerichts:
Das zuständige Gericht formuliert Beweisfragen, die Grundlage für die Begutachtung sind.

🔵 Ortstermin:
Zur Besichtigung der streitgegenständlichen Sachverhalte wird ein Ortstermin angesetzt. Die Parteien werden beteiligt und können ihre Standpunkte darlegen.

🔵 Feststellungen und Dokumentation:
Die vorgefundenen Sachverhalte werden neutral erfasst, fotografisch dokumentiert und systematisch festgehalten.

🔵 Beurteilung:
Anhand der vorliegenden Feststellungen wird geprüft, ob eine Abweichung vom Sollzustand oder den allgemein anerkannten Regeln der Technik vorliegt.

🔵 Mängelbeseitigungsvorschlag und Kostenschätzung:
Sofern vom Gericht angeordnet, wird eine überschlägige Kostenschätzung für notwendige Mängelbeseitigungsmaßnahmen erstellt. Diese dient lediglich der Streitwertfestsetzung und ersetzt keine Sanierungsplanung.

Ziel eines Gerichtsgutachtens

Das Gericht erhält durch das Gutachten eine fachlich fundierte und nachvollziehbare Grundlage zur rechtlichen Bewertung des Sachverhalts.

Gerichtsgutachten erfolgen stets neutral, unabhängig und ohne Einflussnahme durch die Parteien.